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Putzen, Putzen, Putzen und kein Ende
"Es soll doch alles sauber sein!"
Wohlgemerkt: es geht um den Haushalts-/ Privatbereich
Der bedenkliche Einsatz von
antibakteriellen Reinigungsmitteln im Haushalt
Salmonellen, Staphylococcen, Escheriae - überall lauern "fiese" Bakterien
Mikroben sind überall.
Schon die Urgroßeltern hatten eine wahre Bakterienangst. Durch Erziehung und Erfahrung wissen wir: viele für uns unsichtbare Lebewesen teilen unser Lebens- und Wohnumfeld. Unter den Mikroben, das sind Bakterien, Viren, Hefen, Pilzsporen, sind nur einige, deren Lebensbedingungen für Menschen potentiell schädlich und gefährlich sind:
die Krankheitskeime.
Überdies werden wir durch Werbung (bildhaft im Fernsehen dargeboten) dazu aufgefordert, unsere Umwelt durch den Einsatz von "neuartigen" Reinigern "nicht nur sauber, sondern keimfrei" zu halten. Wer möchte schon mit Schädlingen und Keimen zusammenleben, die (da unsichtbar) überall lauern können, um ihr Leben zu unserem Schaden zu führen.
Antibakteriell
heißt das Schlagwort, dass manchen grübeln lässt, ob herkömmliche Reinigung mit Seife und Waschpulver ausreichend für seine Gesundheit ist. Antibakteriell meint desinfizierend.
GLEICHWOHL ist die Frage zu stellen:
ist der Kampf gegen jedes einzelne Bakterium unerlässlich?
Der ökologische Umgang mit Wasser
erfordert, dass Abwasser möglichst gering belastet werden soll. Neben der Einsparung an Trinkwasser, ist auch die Erhaltung und Verbesserung der Trinkwasserqualität ökologisches Ziel, aber Rückstände bei der Abwasserreinigung belasten die Gewinnung im Wasserwerk.
"2002 wurden in Deutschland 5.600 neue Wasch- und Reinigungsmittel oder Zusammensetzungen für häusliche, gewerbliche und industrielle Anwendung angemeldet. 2003 sind insgesamt 58.000 Mittel im Angebot, die von 3.650 Unternehmen hergestellt werden, wovon 250 Unternehmen erstmalig Reinigungsmittel herstellten.Dabei nimmt der Anteil an 'keimtötenden', antibakteriellen Reinigungsmitteln an den im Haushalt eingesetzten Mitteln immer mehr zu."
(Jahresbericht 2002 - Umweltbundesamt)
Jeder Bundesbürger (vom Säugling bis zum Rentner) verputzt jährlich einen halben Zentner Putz- und Waschmittel: aber der saubere Haushalt ergibt schmutzige Gewässer.
Ein boomender Markt sind auch antibakterielle Klobrillen, antibakterielle Vorratsdosen und antibakterielle Textilien, antibakterielle Müllbeutel, antibakterielle Duschvorhänge, antibakterielle Schneidebrettchen, antibakterielle Zahncremes
Andererseits helfen uns Bakterien, die unserer Gesundheit dienlich sind und bei der Abwehr von "Krankheitskeimen" nützen. Eine gesunde Mundflora wehrt Karies ab, Darmbakterien sind bei der Verdauung förderlich, auf der Haut leben Milliarden Mikroben, die uns vor Umwelteinflüssen bewahren.
Was sind Biozide
Im Privat- und Haushaltsbereich gehören die antibakteriellen,
desinfizierenden, bakteriostatischen Reinigungsmittel für Bad, Toilette und Küche zu den Bioziden. Bodenreinigungsmittel sind eine besonders aggressive, problematische und wassergefährdende Gruppe.
Biozid sind
Wirkstoffe und Zubereitungen, die einen oder mehrere Wirkstoffe enthalten. Sie sind dazu bestimmt auf chemischem oder biologischem Weg Schadorganismen zu zerstören, abzuschrecken, unschädlich zu machen, Schädigungen durch sie zu verhindern oder sie in anderer Weise zu bekämpfen.
Biozide
sind
Stoffe sowie Mikroorganismen, einschließlich Viren, mit allgemeiner oder spezifischer Wirkung auf oder gegen Organismen, die für den Menschen oder für Produkte, die er verwendet oder herstellt, für Pflanzen, Tiere oder die Umwelt unerwünscht oder schädlich sind. Zu den Bioziden gehören Pflanzenschutzmittel und Desinfektionsmittel im Hygienebereich, außerdem Holzschutzmittel, Antifoulings, sowie Konservierungsmittel für Materialien und bei technischen Prozessen.
Der Gesetzgeber hat das Thema nicht unbeachtet gelassen. Auf der Grundlage der EG-Richtlinie 98/8/EG (Biozid-Richtlinie) trat am 28. 06. 2002 das Biozidgesetz und eine Änderung des Chemikaliengesetzes in Kraft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ist im Einvernehmen mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und dem Umwelbundesamt (UBA) für die Aspekte des Verbraucherschutzes die staatliche Kontrollinstanz für den Einsatz von Bioziden.
Allein Marktwirtschaft hat ihre eigenen Gesetze. Aus Kostengründen ist die Auswahl, der in Haushaltsreinigern enthaltenen bioziden Substanzen auf bestimmte Stoffklassen beschränkt. Eine steigende Produktionsmenge von bioziden Stoffen erfordert neue Marktsegmente und begünstigt den zunehmenden Einsatz für Haushaltszwecke. Aktive Werbung belegt, dass dieser Markt erschlossen wird. Antibakterielle Mittel sollten gekennzeichnet sein, aber selbst nicht so gekennzeichnete Reinigungsmittel können Biozide (Konservierungsmittel), Duftstoffe und Lösemittel enthalten
Sicher, eine ganze Reihe von Haushaltsreinigern erleichtern die Hausarbeit.
Zu deren Wirksamkeit sind allen Reinigungs- und Waschmittel Tenside (oberflächenaktive Substanzen, Netzmittel) zugesetzt. Sie verringern die Oberflächenspannung (=Tension) des Wassers; verbessern das Benetzen, erleichtern die Aufnahme von Fettteilchen. Obendrein wirken Tenside selbst zerstörend für Mikroben.
Antibakterielle Reinigungsmittel sind nichtsdestoweniger entbehrlich und sogar bedenklich. Sie gelangen über den Wasserkreislauf letztlich bis in die Meere und reichern sich dort an, beeinflussen alle aquatischen (auf Wasser bezogenen) Lebensräume, die von den geklärten, aber nie völlig reinen Abwässern durchflossen werden.
Experten von Umweltbundesamt und Bundesinstitut für Risikobewertung sagen: antibakterielle Reiniger sind unter normalen Haushaltsbedingungen nicht nötig.
"Gemäß Wasch- und Reinigungsmittelgesetz (WRMG) muss beim Umweltbundesamt in Berlin jede Rahmenrezeptur von Wasch- und Reinigungsmitteln vom Hersteller angemeldet werden. Die Anmeldung erhält eine Registrierungsnummer. Sie besteht aus der Bezeichnung UBA und einer achtstelligen Ziffernfolge. Eine Prüfung der Produkte auf Umweltverträglichkeit ist jedoch mit dieser Registrierung nicht verbunden. Die eingehenden Mitteilungen werden vom UBA auf Vollständigkeit und die Inhaltstoffangaben auf "richtige" chemische Bezeichnung überprüft. Die Inhaltsstoffe werden weiter hinsichtlich der Einhaltung freiwilliger Vereinbarungen mit der (deutschen) Industrie geprüft; gegebenenfalls wird der Anmelder auf diese hingewiesen und eine Änderung der Rahmenrezeptur erbeten." (Information "Ökobase" des Umweltbundesamtes)
Wirkung und Ergebnis
Antibakterielle Reinigungsmittel sollen "Brutstätten von Keimen" beseitigen
, sie sollen Mikroben töten oder unschädlich machen. Antibakteriell wirkt aber nicht nur wesensgemäß gegen dem Menschen unwillkommene Krankheitserreger, antibakteriell meint "gegen alle Mikroben" gerichtet.
Scheinbar "saubere" Flächen, Gegenstände, Hände, auch Lebensmittel sind aus mikrobieller Hinsicht selten "rein". Aber es ist weniger die mikrobielle Besiedlung an sich, sondern die Gefahr liegt in Art und Anzahl der Keime. Ein unsauberes feuchtes Tuch kann gefährlicher sein, als die trockene Umgebung des Toilettensitzes (wie entsprechende Untersuchungen belegen).
Die Nachteile der antibakteriellen Mittel für die Umwelt werden im folgenden umrissen.
- Unkontrollierter, übermäßiger Einsatz von Desinfektionsmitteln kann über die Gasphase zu Haut- und Schleimhautbeschwerden führen.
- Die bioziden, antibakteriellen Zusätze gehen ins Abwasser und stören und zerstören die biologische Stufe der Kläranlagen. Da Biozide nicht spezifisch wirken, destruieren sie die in der biologischen Abwasserbehandlung tätigen Mikroorganismen. Organische Stoffe bestehen aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Phosphor in unterschiedlicher Zusammensetzung und Bindung. Klärwerksmikroben sollen alle organischen Substanzen zu unkritischen Substanzen, Nitraten und Phosphaten umsetzen. Anschließend Nitrate zu Stickstoff überführen und Phosphate binden und mit dem Klärschlamm ausfällen.
- Biozide Stoffe selbst können ihrer Natur entsprechend im Klärwerk nicht zerstört werden. Nachgewiesen ist der Anstieg an Pharmaka und ähnlichen Substanzen im Grundwasser. Es besteht Gefahr für die Lebenskreisläufe von Wassertieren, da viele vom Menschen eingetragene Stoffe, deren Begleitstoffe oder Abbauprodukte als Hormone oder Pheromone wirken und in geringen Mengen, teils in bislang unbekannten Wirkungskreisläufen Einfluss auf die Flora und Fauna nehmen. Für den Menschen entstehen Gefahren, da bei der Trinkwassergewinnung aus Grundwasser solche Stoffe nicht wieder zielgerechtet entfernt werden können.
- Biozide ihrerseits sind allergieauslösend und fördern das Entstehen von Allergien da andere Einflussfaktoren begünstigt werden. Sie schädigen die nützlichen und notwendigen Bakterienkulturen auf Haut und Schleimhäuten und verringern insofern die spätere Abwehr von Krankheitskeimen durch das körpereigene Immunsystem. Keime sind ein natürlicher Bestandteil unserer Umwelt und trainieren unser Abwehrsystem. Besonders Kinder können ihr Immunsystem beim Fehlen von Mikroben nicht trainieren und bleiben so bei späteren Attacken ungeschützt.
- Und nicht zu vergessen: Biozide fördern die Herausbildung resistenter Bakterienstämme. Durch übermäßigen Einsatz von Bakteriziden setzen sich in der natürlichen Auswahl jene Bakterienstämme durch, die durch zufällige Veränderung ihres Erbgutes begünstigt sind. Sie können sich stärker vermehren und bilden neue Kulturen, entsprechende Arzneimittel bleiben im Krankheitsfall unwirksam. Mehrfach resistente Bakterien sind schon heute ein Problem bei Behandlung mit Antibiotika. Die Desinfektionsmittel in Krankenhäusern bleiben unwirksam.
Als antibakteriell ausgewiesene Reinigungsmittel sind Desinfektionsmittel
, sie sind im privaten Haushalt überflüssig (Verlautbarung des Bundesinstitutes für Risikobewertungv und des Bundesumweltamtes). Die führenden Gesundheitsinstitutionen in Deutschland betonen einhellig, dass der Einsatz solcher Mittel die Umwelt belaste und gesundheitliche Risiken berge.
Dennoch steigt der Anteil der auf dem Markt angebotenen Produkte mit bakterizider, antibakterieller und antimikrobieller Wirkung zur Haushaltsreinigung.
Was ist zu tun?
Tipps und Tricks
alte Hausmittel
-
Mechanische Methoden (Klopfen, Saugen, Bürsten) sind umweltbewusster, da so keine zusätzlichen Stoffe eingesetzt werden.
Flecken lassen sich oft mit Seifenschaum entfernen, der auch die Farben leicht auffrischt. Reinigungsmittel sollten generell nur verwendet werden, wenn eine Säuberung unstreitig notwendig ist.
Jedes Reinigungsmittel benötigt für seine Wirksamkeit Netzmittel (Tenside), um die Oberflächenspannung des Wassers aufzuheben. Somit wirkt jedes Tensid selbst ebenfalls gegen Mikroorganismen, da es deren Zellwand beeinflusst.
-
Legen Sie sich keine Sammlung von Spezialreinigern an. Es reichen Essig (Essigessenz), Spiritus und ein verdünntes Spülmittel (Allzweckreiniger) in der Sprühflasche und eine gute Bürste um mechanische Dispergierarbeit zu erbringen. Statt Essig ist auch Zitronensäure oder Zitronensaft zur Kalkentfernung möglich.
Ein Schuss Spiritus oder Essig im Spülwasser lässt schneller und streifenfrei trocknen.
Für verhärteten Schmutz benutzen Sie ein Scheuerpulver oder eine Scheuermilch (ohne Bleichmittel), zusammen mit Bürste oder Kratzer.
Konzentrate und Nachfüllpackungen sind oft preiswerter, diese sind aber entsprechend zu verdünnen, oft kann man im konkreten Fall noch stärker verdünnen und somit sparen, für den Geldbeutel und für die Umwelt.
in Küche und Bad
-
Essensrückstände und Fettspuren können Nährböden für Keime sein und sollten sofort mechanisch entfernt werden. Bei der Verarbeitung von tierischen Lebensmitteln danach Hände und Geräte mit Wasser reinigen, ehe sich Bakterienkulturen vermehren können.
Bakterien benötigen Feuchtigkeit: Spüllappen auswaschen und trocknen.
Auftauflüssigkeit von Geflügel und Fleisch wegschütten und Behälter sofort gründlich reinigen, ehe sich Keime vermehren können.
Möglicherweise ist der Einsatz von feuchten Allzwecktüchern sinnvoll.
- Küchentücher und Schwämme häufig wechseln
- Küchentücher, Handtücher, Waschlappen bei mindestens 60°C waschen.
aber beim Kleinkind?
-
Beim Baby und Kleinkind sind Hygiene und Keimfreiheit erforderlich: das Ab-/ Auskochen ist die bessere Alternative.
Das Verdauungssystem des Babys reagiert noch sehr empfindlich. Doch spezielle chemische Mittel sind überflüssig und wegen möglicher Rückstände sogar schädlich. Spezielle Geräte (Vaporisatoren), die mit heißem Dampf arbeiten, töten die Keime ab, nicht alle Kunststoffartikel überstehen aber diese Prozedur. Ab einem Alter von sechs Monaten reicht es Flasche und Sauger in der Spülmaschine zu behandeln.
Zum Entkeimen einen großen, sauberen Topf wählen. Glasgeräte ins kalte Wasser legen und aufkochen, alles andere ins heiße Wasserbad und 5
10 Minuten sprudelnd kochen. Nach dem Auskochen noch heiß entnehmen und auf ein im Kochwaschgang gereinigtes Tuch stellen. Am Ende alles mit einem trockenen, sauberen Tuch bis zum Gebrauch abdecken. Insbesondere Sauger werden durch die Behandlung rissig und damit anfällig für Keime und sollten ausgetauscht werden.
Reinigung beim Kranken
-
Wird die Desinfektion ärztlich angewiesen, dann sind entsprechende Maßnahmen erforderlich, beispielshalber in Familien mit Dauerausscheidern von Salmonellen oder Menschen mit anderen Gesundheitsproblemen.
In Krankenhäusern und entsprechenden Industrieunternehmen bestehen andere Notwendigkeiten und Voraussetzungen als im Privathaushalt.
-
Und für die Textilien von Kranken ist Kochwäsche ausreichend.
Antibakterielle Ausrüstung von Textilien ist überflüssig: die bessere Alternative ist regelmäßige oder abwechselnde Wäsche bei 60°C.
antibakteriell - biozid
-
Im Haushaltsbereich sind biozidhaltige (antibakterielle, keimtötende, desinfizierende) Reinigungsmittel grundsätzlich überflüssig! (Informationsmaterialien von UBA und BfR)
Indessen besagt der Öko-Test »antibakterielle Reinigungsmittel«: "Eine verstärkte keimtötende Wirkung durch antibakterielle Mittel wurde nicht nachgewiesen." (Ökotest Heft 11/2000)
Um möglicherweise vorhandene Krankheitskeime auf ein unbedenkliches Niveau zu reduzieren reicht es
- Hände nach der Toilettenbenutzung und nach Küchenarbeit zu waschen
- mit verderblichen Lebensmitteln sachgerecht umzugehen
- alle Bereiche der Toilette und Küche trocken zu halten,
- für bessere Trocknung häufig und ausreichend zu lüften.
- Küchenlappen und Schwämme häufig zu wechseln
- Küchentücher, Handtücher, Waschlappen bei mindestens 60°C waschen
Toilette und porentief reiner Kühlschrank
-
Die Reinigungswirkung von WC-Steinen, -Einhängern und Wasserkastenreinigern ist gering
Reinigen Sie das Toilettenbecken häufig und entfernen Sie auftretende Verschmutzungen gleich und möglichst mechanisch, so können hartnäckige Verschmutzungen gar nicht erst entstehen. Ansonsten erfolgt die Reinigung preiswert, sicher und umweltschonend mit einer Toilettenbürste und einem Allzweckreiniger und/oder gelegentlich etwas Scheuerpulver. Bei Ablagerungen von Kalk und braunen Eisenverbindungen verwenden Sie Essig oder Zitronensäure und Scheuerpulver.
-
Kühlschrank: regelmäßig abtauen, milden Reiniger verwenden und mit Essigwasser nachwaschen.
Abfallbehälter ebenfalls regelmäßig reinigen und trocknen lassen.
Internetadressen mit weiteren Informationen:
Umweltbundesamt (UBA): http://www.uba.de, Such-Stichwort: Biozide
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: http://www.baua.de/
Bundesinstitut für Risikobewertung: http://www.bfr.de/
vormals BgVV: Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin
"Positiv-Liste der zulässigen bioziden Wirkstoffe": http://ecb.jrc.it/biocides/
(ECB ist das Europäische Chemikalien-Bureau der EU)
Zeitschrift "Ökotest": http://oekotest.de/ (Testbericht aus Heft 11/2000)
Stiftung "Warentest": http://www.stiftung-warentest.de/
Presse-Information Nr. 35/00, "Antibakterielle Reinigungsmittel im Haushalt nicht erforderlich" Gemeinsame Presse-Information von Umweltbundesamt (UBA), Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) und Robert Koch-Institut (RKI)
Typische biozide Stoffe in Haushaltsreinigern und -Waschmitteln
Tenside — enthalten in üblichen Reinigungsmittel — wirken reinigend!
- Tenside in hoher Konzentration (15 - 30 % Massenanteil an gesamter Rezeptur)
in Deutschland werden 180.000 Tonnen Tenside für Haushaltsmittel eingesetzt und selbstverständlich mit dem Abwasser über die Kläranlagen geleitet.
- Limonen / Citrusterpene
Naturstoffe, aber durch oxidativen Abbau entstehen Stoffe, die Allergien auslösen, Konzentrationen als Duftstoff sind akzeptable, aber als Wirkstoff gefährlich.
- verschiedene Glykolether
erleichtern die Aufnahme von Schadstoffen
- 2-Brom-2-nitro-1,3-propandiol
halogenorganisch, stehen im Krebsverdacht.
- Glutaraldehyd
hat als Desinfektionsmittel das Potential für Allergien, Krankenhauspersonal muss Gummihandschuhe tragen.
- kationische Tenside (z. B. quartäre Ammoniumtenside "Quats", Benzalkoniumchlorid)
ur schwer abbaubar, hautreizend, Allergie auslösend
- amphotere Tenside
ebenfalls schwer abbaubar
- Triazin-Derivate
allergisierend, sensibilisierend
- Salze der Ameisensäure (Formiate)
haut- und schleimhautreizend, allergisierend, speziell Formaldehyd ist Krebs verdächtig.
- Phenol-Derivate (auch chloriert) und Diphenylether-Derivate (z. B. Triclosan)
Triclosan ist schädigend auf die Leberfunktion, schädigt das Erbgut von Hefen, Allergien fördernd, schleimhautreizend
- Imidazolin-Derivate
sensibliesierend und Allergien fördernd, schleimhautreizend
- Bleichmittel / Bleichaktivatorsysteme
(wie Natriumpercarbonat / N,N,N',N'-Tetraacetylethylendiamin = TAED)
- Stark duftende ätherische Öle (z. B. Minzöl, Geraniol)
raumluftbelastend, und durch die Aromawirkung werden andere Gefahrstoffe überdeckt
- DENNOCH: stärker sind RAUCHER durch das Inhalieren gefährdet - machen Sie sich keine Sorgen zu bioziden Stoffen: der inhalierte Rauch wirkt effektiver.
Die direkte Wirkung ist oft weniger gefährlich, aber durch erhöhte Raumluftbelastungen kann es zu langsam fortschreitenden Effekten kommen (MCS: multiples chemical Syndrom)
Bei den meisten dieser Stoffe handelt es sich um gängige Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln, die wegen anderer Eigenschaften in der Rezeptur enthalten sind, aber auch biozid wirken können. Auch kommt es vor, dass die Rahmenrezepturen von "antibakteriellen" und von "normalen" Vorgängerprodukten sich kaum oder gar nicht voneinander unterscheiden.
Umweltbüro am Weißen See