nach gleichbedeutend englisch train, ursprünglich = Gefolge, dann über „in einer Reihe sich bewegende Wagen oder Packtiere“ Bedeutungsentwicklung zu „Gruppe, Kolonne (von Fahrzeugen oder Personen)“ und „Eisenbahnzug“
Beispiele
ein überfüllter, leerer, fahrplanmäßiger, verspäteter Zug
der Zug nach Frankfurt läuft auf Gleis 2 ein
der Zug hält, fährt gleich ab, kommt voraussichtlich zehn Minuten später an
dieser Zug hat keinen Anschluss (es fährt kein Anschlusszug in die gewünschte Richtung)
dieser Zug führt, hat einen Speisewagen
mein Zug geht in einer Stunde
einen Zug benutzen, verpassen, versäumen, gerade noch erreichen
Vorsicht bei der Abfahrt des Zuges!
jemanden an den Zug bringen
auf den fahrenden Zug aufspringen
im Zug sitzen
sich nach den Zügen (dem Fahrplan der Züge) erkundigen
jemanden vom Zug abholen, zum Zug bringen
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
im falschen Zug sitzen (umgangssprachlich: sich nicht richtig entschieden haben)
der Zug ist abgefahren (umgangssprachlich: es ist zu spät, man kann nichts mehr ändern)
〈in übertragener Bedeutung:〉 im Zuge (Papierdeutsch; im Zusammenhang mit) der neuen Entwicklung
das Einwirken auf etwas, um es zu sich hin zu bewegen; gegen die Kräfte des Festhaltens oder des inneren Zusammenhalts wirkende Kraft
Beispiele
ein starker Zug nach unten, nach der Seite
Zug ausüben
〈in übertragener Bedeutung:〉 das ist der Zug der Zeit
〈in übertragener Bedeutung:〉 sie hat einen Zug ins Gemeine
〈in übertragener Bedeutung:〉 dem Zug des Herzens folgen
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
in etwas ist Zug (umgangssprachlich: in einer Sache ist Schwung)
gut im Zuge/im besten Zuge mit etwas sein (gut mit etwas vorankommen; arbeitend weiterkommen; wohl ursprünglich bezogen auf das Ziehen der Zugtiere: die Arbeit geht gut voran, wenn das Gespann tüchtig „im Zug“ liegt, kräftig zieht)
Vorrichtung (z. B. Band, Hebel, Griff), mit der ein Zug (3) ausgeübt wird, um etwas auseinander- oder zusammenzuziehen, zu öffnen oder zu schließen o. Ä.
〈in übertragener Bedeutung:〉 jetzt ist die andere Seite am Zug (muss sie handeln, etwas unternehmen)
〈in übertragener Bedeutung:〉 etwas Zug um Zug (eins nach dem andern ohne Unterbrechung) erledigen
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
zum Zug kommen (entscheidend aktiv werden können, die Möglichkeit zum Handeln bekommen: er ist bei seiner Freundin, bei dieser Sache wieder nicht zum Zuge gekommen)
etwas in vollen Zügen genießen (etwas voll und ganz genießen, auskosten)
in den letzten Zügen liegen (umgangssprachlich: im Sterben liegen; eigentlich = die letzten Atemzüge tun)
Bewegung des kräftigen Durchziehens beim Schwimmen oder Rudern, Schlag
Beispiel
in langen Zügen rudern
als unangenehm empfundener Luftzug
Grammatik
ohne Plural
Beispiele
hier herrscht [ein] ständiger Zug
keinen Zug vertragen
die Fenster müssen gegen Zug abgedichtet werden
im Zug (an einer Stelle, an der es zieht) sitzen
nach außen, zum Schornstein führender Luftzug im Ofen
Grammatik
ohne Plural
Beispiele
der Ofen hat [keinen] guten Zug
bei zu viel Zug brennt das Feuer schnell herunter
Durchgang, Kanal, Rohr für die Luft im Ofen oder Kamin
Beispiel
der Zug ist nicht richtig abgedichtet
Linie[nführung] einer Schrift oder Zeichnung; Schriftzug
Beispiel
die Züge der Schrift können etwas über den Charakter des Schreibers aussagen
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
in großen, groben Zügen (nur in Umrissen, skizzenhaft, ohne auf Einzelheiten einzugehen: etwas in großen Zügen darstellen; das ist in groben Zügen die Vorgeschichte)